Es gibt mehrere wissenschaftliche Theorien darüber, wie der Mond entstanden ist, und die genaue Entstehungsgeschichte des Mondes ist immer noch Gegenstand aktiver Forschung und Diskussion unter Wissenschaftlern. Die derzeit am weitesten akzeptierte Theorie ist die Kollisionstheorie, auch bekannt als die Theorie des großen Einschlags oder Giant-Impact-Theorie. Nach der Kollisionstheorie entstand der Mond vor etwa 4,5 Milliarden Jahren durch den Zusammenstoß eines Mars-großen Himmelskörpers, oft als „Theia“ bezeichnet, mit der frühen Erde. Die Wucht des Aufpralls war so gewaltig, dass Theia und ein großer Teil der frühen Erde in den Weltraum geschleudert wurden. Das Material, das bei dieser Kollision ausgestoßen wurde, sammelte sich dann in der Umlaufbahn um die Erde und bildete den Mond. Diese Kollision hätte weitreichende Auswirkungen auf die Entstehung des Mondes und der Erde gehabt. Der Großteil der Materie von Theia, die mit der Erde kollidierte, wurde mit der frühen Erde verschmolzen und half bei der Bildung der Erdkruste und des Erdmantels. Das Material, das in den Weltraum geschleudert wurde, sammelte sich jedoch in der Umlaufbahn der Erde und bildete den Mond.
Es gibt auch alternative Theorien zur Entstehung des Mondes, wie etwa die Fissionstheorie, bei der der Mond aus einer sich schnell drehenden jungen Erde herausgespalten wurde, oder die Ko-Akretionstheorie, bei der Mond und Erde gleichzeitig aus derselben protoplanetaren Scheibe entstanden sind. Diese Theorien sind jedoch weniger weit verbreitet und haben weniger Unterstützung als die Kollisionstheorie. Die Erforschung des Mondes durch Raumsonden, wie die Apollo-Missionen der NASA in den 1960er und 1970er Jahren und mehrere spätere Mondmissionen, haben unser Wissen über den Mond und seine Entstehungsgeschichte erheblich erweitert, aber es gibt immer noch viele Fragen, die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft erforscht werden.