Die Goten waren ein germanischer Stamm, der im 1. Jahrtausend n. Chr. eine bedeutende Rolle in der Geschichte Europas spielte. Ursprünglich lebten die Goten in den nordischen Regionen, insbesondere in Schweden und Norwegen. Im Laufe der Zeit wanderten sie südwärts und siedelten sich in verschiedenen Gebieten Europas an.
Die Goten wurden in zwei Hauptgruppen unterteilt: die Ostgoten (auch bekannt als die Greutungen oder Ostgoten) und die Westgoten (auch bekannt als die Tervingi oder Westgoten). Im 4. Jahrhundert n. Chr. gerieten die Goten in Konflikt mit dem Römischen Reich und spielten eine bedeutende Rolle in den Ereignissen der Völkerwanderung.
Die Westgoten drangen im 4. Jahrhundert in das Römische Reich ein und eroberten große Teile des westlichen Balkans und Italiens. Unter ihrem König Alarich plünderten sie im Jahr 410 n. Chr. sogar die Stadt Rom. Später wurden die Westgoten von den Oströmern unter Kaiser Justinian I. besiegt und das Westgotenreich wurde schließlich aufgelöst.
Die Ostgoten waren eine andere Gruppe von Goten, die sich im 5. Jahrhundert n. Chr. unter König Theoderich dem Großen zu einer mächtigen Macht im östlichen Teil des Römischen Reiches entwickelten. Sie eroberten Italien und gründeten das Ostgotenreich, das bis zum oströmischen Einmarsch unter Justinian I. im 6. Jahrhundert bestand.
Die Goten hatten eine reiche Kultur und hinterließen bedeutende Spuren in den Gebieten, in denen sie sich niederließen. Sie waren für ihre Kriegsfähigkeiten und ihre Kunstfertigkeit bekannt. Sie hatten ihre eigene germanische Sprache und eine eigenständige Religion, bevor sie zum Christentum übertraten.
Die Goten spielten eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Römischen Reiches und des frühen Mittelalters in Europa. Sie waren Teil der größeren Völkerwanderungsbewegungen, die das politische und kulturelle Gefüge Europas veränderten.