Die Frühe Neuzeit ist eine historische Epoche, die in der Geschichtswissenschaft in etwa den Zeitraum zwischen dem späten 15. Jahrhundert und dem späten 18. Jahrhundert umfasst. Der genaue Beginn und das Ende dieser Periode variieren je nach Region und Kontext, aber sie wird im Allgemeinen als Übergangszeit zwischen dem Mittelalter und der Moderne betrachtet.
Die Frühe Neuzeit war geprägt von bedeutenden Veränderungen in verschiedenen Bereichen, darunter Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Religion und Kultur. Hier sind einige der wichtigsten Merkmale dieser Epoche:
- Entdeckungsreisen und Kolonialismus: Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492 und die folgenden Entdeckungsreisen europäischer Seefahrer führten zur Ausdehnung der europäischen Herrschaft über weite Teile der Welt und zur Gründung von Kolonien.
- Reformation und Konfessionelle Spaltungen: Die Reformation, die im frühen 16. Jahrhundert begann, führte zur Spaltung der westlichen Christenheit in katholische und protestantische Konfessionen, was zu religiösen Konflikten und Kriegen führte.
- Absolutismus und zentrale Staatsmacht: Viele europäische Monarchien, wie z.B. Frankreich unter Ludwig XIV., entwickelten einen starken absolutistischen Herrschaftsstil, bei dem die Könige eine zentrale und uneingeschränkte politische Macht ausübten.
- Wissenschaftliche Revolution: Die Frühe Neuzeit war geprägt von bedeutenden wissenschaftlichen Entdeckungen und Fortschritten, darunter die heliozentrische Theorie von Nicolaus Copernicus, die Gesetze der Bewegung von Isaac Newton und die Entwicklung der empirischen Forschungsmethoden.
- Handel und Wirtschaftswachstum: Neue Handelsrouten, insbesondere der Seehandel, führten zu einem enormen Wachstum des internationalen Handels und der Wirtschaft, wodurch das Feudalsystem allmählich abgelöst wurde.
Die Frühe Neuzeit war eine Zeit des Wandels und der Umbrüche, die die Grundlage für die Entwicklungen legte, die im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts zur Modernen führten.