Sklaverei in Nordamerika

Beginn der Sklaverei in Nordamerika (17. Jh.)

Die Sklaverei begann in Nordamerika im frühen 17. Jahrhundert, als die ersten afrikanischen Sklaven in die englischen Kolonien gebracht wurden. Das Jahr 1619 markiert einen bedeutenden Wendepunkt, als rund 20 afrikanische Sklaven in Jamestown, Virginia, ankamen. Dieses Ereignis wird oft als der Beginn der dauerhaften Sklaverei in den englischen Kolonien angesehen.

Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte entwickelte sich die Sklaverei zu einem tragischen und zentralen Element der amerikanischen Geschichte, insbesondere im Süden der Vereinigten Staaten, wo die Plantagenwirtschaft stark auf afrikanischer Sklavenarbeit basierte. Die Sklaverei dauerte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts an und wurde erst durch den Sezessionskrieg und die Einführung des 13. Verfassungszusatzes im Jahr 1865 offiziell abgeschafft. Dies führte zur Befreiung der Sklaven und legte den Grundstein für die Bürgerrechtsbewegung und den langen Kampf für die Gleichberechtigung in den Vereinigten Staaten.

Ende der Sklaverei in Nord-Amerika (19. Jh.)

Das Ende der Sklaverei in Nordamerika war ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte der Vereinigten Staaten und Kanadas. Hier sind die wichtigsten Meilensteine, die zum Ende der Sklaverei in diesen Regionen führten:

Vereinigte Staaten:

  • Emancipation Proclamation (Proklamation zur Befreiung): Am 1. Januar 1863 erließ Präsident Abraham Lincoln die Emancipation Proclamation. Diese Proklamation erklärte die Sklaven in den Konföderierten Staaten für frei. Obwohl sie nicht sofortige Freiheit für alle Sklaven in den Vereinigten Staaten bedeutete, war sie ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Abschaffung der Sklaverei.
  • Der 13. Verfassungszusatz: Der 13. Verfassungszusatz wurde 1865 ratifiziert und schaffte die Sklaverei und Zwangsarbeit in den Vereinigten Staaten endgültig ab. Er lautet: „weder Sklaverei noch unfreiwillige Dienstbarkeit, außer als Strafe für ein Verbrechen, dessen der Schuldige aufgrund eines rechtmäßigen Urteils verurteilt worden ist, sollen in den Vereinigten Staaten oder an irgendeinem Ort, der ihrer Jurisdiktion unterliegt, existieren oder anerkannt werden.“
  • Ratifizierung des 13. Verfassungszusatzes: Die Ratifizierung des 13. Verfassungszusatzes erfolgte am 6. Dezember 1865, als Georgia als letzter Bundesstaat ihre Zustimmung gab. Dies markierte offiziell das Ende der Sklaverei in den Vereinigten Staaten.

Kanada:

  • Underground Railroad: Kanada spielte eine wichtige Rolle bei der Flucht von Sklaven aus den Vereinigten Staaten. Das Underground Railroad-Netzwerk bestand aus Unterstützern, die Sklaven auf dem Weg in die Freiheit halfen. Kanada wurde ein Ziel für Tausende von geflohenen Sklaven, die nach Norden flohen.
  • Sklaverei in Kanada: Die Sklaverei war in Kanada bis zum 1. August 1834 legal. An diesem Tag trat das Slavery Abolition Act in Kraft, der die Sklaverei in den britischen Kolonien abschaffte, darunter auch Oberkanada (heutiges Ontario) und Niederkanada (heutiges Quebec).
  • Fortschreitende Abschaffung: Die Provinzen Kanadas, die später zu den heutigen kanadischen Provinzen wurden, schafften die Sklaverei in den Jahren nach 1834 schrittweise ab.

Das Ende der Sklaverei in Nordamerika war ein bedeutender historischer Wendepunkt, der die Lebensbedingungen und die soziale Gerechtigkeit für Afroamerikaner und afrikanischstämmige Kanadier grundlegend veränderte. Trotzdem blieben viele Herausforderungen im Bereich der Rassengleichheit und Bürgerrechte bis heute bestehen.

Zu allen Beiträgen über die Geschichte von Nordamerika