Abgeschlossene und offene Systeme sind Konzepte aus der Systemtheorie, die sich auf die Wechselwirkung zwischen einem System und seiner Umgebung beziehen. Hier ist eine Erklärung für beide Begriffe:
- Abgeschlossene Systeme: Ein abgeschlossenes System ist ein System, das keine Materie oder Energie mit seiner Umgebung austauscht. Es ist in sich geschlossen und isoliert von seiner Umgebung. In einem abgeschlossenen System bleiben alle materiellen und energetischen Ressourcen konstant. Das bedeutet, dass kein Austausch mit der Umgebung stattfindet, weder Energie noch Materie fließen ein oder aus dem System. Ein perfektes Beispiel für ein abgeschlossenes System wäre das Universum selbst, das als Gesamtheit betrachtet wird und keinen Austausch mit einer externen Realität hat.
- Offene Systeme: Im Gegensatz dazu sind offene Systeme solche, die Materie und/oder Energie mit ihrer Umgebung austauschen können. Offene Systeme stehen in ständigem Austausch mit ihrer Umwelt und können sowohl Materie als auch Energie aufnehmen oder abgeben. Sie sind in der Regel durch die Austauschprozesse mit ihrer Umgebung gekennzeichnet, die den Fluss von Ressourcen ermöglichen. Beispiele für offene Systeme sind lebende Organismen, wie Pflanzen oder Tiere, die Nährstoffe aufnehmen und Abfallprodukte ausscheiden, sowie soziale Systeme, wie Unternehmen, die Ressourcen von Lieferanten erhalten und Produkte oder Dienstleistungen an Kunden liefern.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Unterscheidung zwischen abgeschlossenen und offenen Systemen oft idealisiert ist und dass die meisten realen Systeme eine gewisse Form von Wechselwirkung mit ihrer Umgebung haben, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Die Konzepte abgeschlossener und offener Systeme dienen als nützliche Modelle, um das Verhalten und die Eigenschaften von Systemen in verschiedenen Kontexten zu verstehen.