Solidarność, was auf Deutsch „Solidarität“ bedeutet, war eine bedeutende Gewerkschaftsbewegung in Polen, die in den 1980er Jahren entstand. Sie gilt als Symbol des Widerstands gegen die kommunistische Herrschaft in Polen und als wichtiger Faktor bei der Demokratisierung des Landes.
Die Solidarność-Bewegung wurde 1980 gegründet, als in der Danziger Werft Streiks ausbrachen. Angeführt von Lech Wałęsa forderten die Arbeiter bessere Arbeitsbedingungen, politische Reformen und Gewerkschaftsfreiheit. Die Bewegung gewann schnell an Unterstützung und erlangte landesweite Bekanntheit. Solidarność entwickelte sich zu einer Massenbewegung mit Millionen von Mitgliedern, die über Berufsgruppen und politische Überzeugungen hinweg vereint waren.
Die polnische Regierung reagierte zunächst mit Zugeständnissen und unterzeichnete im August 1980 das Abkommen von Gdańsk, das der Solidarność offiziell Anerkennung und beschränkte Reformen gewährte. Die Bewegung wurde jedoch 1981 durch das Kriegsrecht unterdrückt, als die polnische Regierung versuchte, ihre Macht wiederherzustellen. Viele Führungspersönlichkeiten von Solidarność wurden verhaftet, und die Bewegung wurde verboten.
Trotz der Repressionen blieb Solidarność ein Symbol des Widerstands gegen die kommunistische Herrschaft. Die Bewegung agierte weiterhin im Untergrund und führte Aktivitäten zur Unterstützung von Arbeitern, politischen Gefangenen und zur Verbreitung von Informationen durch.
Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa gewann Solidarność wieder an Stärke. In den Jahren 1989-1990 spielte die Bewegung eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen zur politischen Umgestaltung Polens. Solidarność gewann die Parlamentswahlen im Jahr 1989 und führte zur Bildung einer nicht-kommunistischen Regierung.
Solidarność hatte einen enormen Einfluss auf die Geschichte Polens und den Verlauf des Kalten Krieges. Sie war ein Symbol für den Widerstand gegen die kommunistische Herrschaft und ein Katalysator für den Übergang zu einer demokratischen Regierung in Polen. Die Bewegung steht auch für die Macht der gewerkschaftlichen Organisationen und die Fähigkeit der Menschen, für ihre Rechte und Freiheiten zu kämpfen.