Die Oktoberrevolution war eine politische Revolution, die im Oktober 1917 (nach dem damals verwendeten julianischen Kalender, was dem November des gregorianischen Kalenders entspricht) in Russland stattfand. Sie führte zur Machtübernahme der Bolschewiki, einer kommunistischen Partei unter der Führung von Wladimir Lenin, und zur Gründung der Sowjetunion.
Die Oktoberrevolution war ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte Russlands und hatte weitreichende Auswirkungen auf die Weltpolitik. Sie war Teil der breiteren Russischen Revolution, die im Februar 1917 begann und zur Abdankung des Zaren Nikolaus II. führte.
Die Oktoberrevolution wurde von den Bolschewiki organisiert, die eine revolutionäre Veränderung anstrebten und den Sturz der provisorischen Regierung anstrebten, die nach der Februarrevolution an die Macht gekommen war. Am 25. Oktober 1917 stürmten die Bolschewiki unter der Führung von Lenin das Winterpalais in Petrograd (heute St. Petersburg), das Sitz der provisorischen Regierung war, und übernahmen die Kontrolle.
Die Bolschewiki errichteten eine neue Regierungsform, basierend auf dem Rätesystem, das als Sowjets bekannt war. Lenin wurde zum Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare (Sowjetministerrat) ernannt, was de facto die politische Führung Russlands bedeutete.
Die Oktoberrevolution führte zur Etablierung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung in Russland und zur Umsetzung weitreichender politischer, wirtschaftlicher und sozialer Reformen. Die neue Regierung verfolgte das Ziel, den Kapitalismus abzuschaffen, die Produktionsmittel zu verstaatlichen und eine Gesellschaft auf Grundlage der Arbeiter- und Bauernmacht zu schaffen.
Die Auswirkungen der Oktoberrevolution waren jedoch umstritten und führten zu politischen Konflikten und Bürgerkrieg in Russland. Die Bolschewiki waren mit Widerstand konfrontiert, sowohl von anderen politischen Gruppen als auch von ausländischen Interventionstruppen, die die revolutionäre Regierung stürzen wollten.
Letztendlich gelang es den Bolschewiki, den Bürgerkrieg zu gewinnen und die Kontrolle über Russland zu behalten. Im Jahr 1922 wurde die Sowjetunion gegründet, ein sozialistischer Staat, der aus mehreren Sowjetrepubliken bestand.
Die Oktoberrevolution hatte eine immense Auswirkung auf die Weltpolitik und inspirierte kommunistische Bewegungen und Revolutionen in vielen Ländern. Sie war ein Meilenstein in der Geschichte des Kommunismus und prägte das politische Geschehen des 20. Jahrhunderts maßgeblich.